Um die öffentliche Beschaffung bis zur Auftragsvergabe
vollständig über das Internet abwickeln zu können,
wird derzeit eine webbasierte Plattform für die gesamte
Bundesverwaltung errichtet.
Ausschreibungen, Angebote und Aufträge können
dann rechtsverbindlich, d.h. mit digitaler Signatur,
allein über das Internet ohne Medienbruch abgewickelt
werden. Wegen der größeren Transparenz beim
Wettbewerb um öffentliche Aufträge sollten
sich damit gerade für den Mittelstand neue Chancen
eröffnen.
Aufgrund seiner großen Bedeutung für Verwaltung
und Wirtschaft gehört das Vorhaben der elektronischen
Vergabe von Aufträgen der Bundesverwaltung zu den
Leitprojekten der Verwaltungsmodernisierung und von
BundOnline 2005. Insgesamt vergibt die öffentliche
Hand Aufträge von rund 250 Mrd. Euro pro Jahr.
Dabei erfolgt die Vergabe von Aufträgen verschiedener
Leistungen grundsätzlich im Wettbewerb. Mehr Qualität
und Effizienz sind deshalb von großer volkswirtschaftlicher
Bedeutung.
Durch Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen
(Vergabeverordnung, Signatur- und Formvorschriftenanpassungsgesetz)
wird es in diesem Jahr möglich, elektronische Angebotsabgabe
und Auftragsvergabe von der Bekanntmachung bis zur Vertragsschließung
über das Internet abzuwickeln. Erforderlich hierfür
sind jedoch qualifizierte elektronische Signaturen.
Das
Leitprojekt E-Vergabe wird vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Technologie in enger Abstimmung mit den
Bundesministerien des Innern und für Verkehr, Bau-
und Wohnungswesen mit bisher 4 Mio. Euro gefördert.
Das Bundesministerium der Verteidigung und das Bundesministerium
für Bildung und Forschung beteiligen sich mittlerweile
ebenfalls. Das Bundesministerium der Finanzen und das
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend nehmen als Beobachter daran teil.
Bei zwei Bundesbehörden, dem Bundesamt für
Bauwesen und Raumordnung und dem Beschaffungsamt des
Bundesministeriums des Inneren werden auf der veränderten
rechtlichen Basis die Voraussetzungen geschaffen, die
elektronische Vergabe zu Beginn nächsten Jahres
pilothaft zu erproben. Beide Ämter wurden ausgewählt,
um elektronische Beschaffungen nach unterschiedlichen
Vergaberegeln im Experiment zu testen. Die Teilnahme
weiterer Stellen befindet sich in Vorbereitung.
Eine wissenschaftliche Begleitforschung analysiert
und bündelt die verschiedenen Erfahrungen während
der Pilotphase, stellt die Übertragbarkeit der
Ergebnisse sicher und leistet eine kohärente Verbreitung
der Ergebnisse. Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft
und Organisation (IAO) und die Wegweiser GmbH Berlin
sind mit diesen Aufgaben betraut.
Weitere Informationen zum Leitprojekt finden
Sie hier.
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